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Fußball EM 2016

So gehen die Teams in die Vorrunden-Spiele

Eineinhalb Jahre warten, bangen und zittern hat nun ein Ende, denn nachdem seit April 2014 der Spielplan der EM 2016 feststeht, wurde nun am 12. Dezember 2015 auch das Geheimnis gelüftet, wer auf dem EM-Rasen in Frankreich antritt. Im Congrès de Paris fand die Gruppenauslosung statt. Wie das Ergebnis der Endrunden-Auslosung aussieht und wie es dazu kam, soll dieser Beitrag nun im Detail klären.

Vier Lostöpfe werden gefüllt

Das Prinzip der Auslosung ist simpel: Es gibt insgesamt vier Lostöpfe. Aus den Töpfen 2 bis 4 wird jeweils eine Mannschaft zu einer der sechs Gruppen gelost. Anschließend wird noch die Position ausgelost, die die Mannschaft besetzt. Wie die Paarungen an den einzelnen Spieltagen der Vorrunde aussehen, zeigt die folgende Tabelle rein theoretisch:

  1. Spieltag
  1. Spieltag
  1. Spieltag

A1 A2

A2 A4

A4 A1

A3 A4

A1 A3

A2 A3

Entscheidend sei, so die Experten von em2016.net der sogenannte UEFA-Koeffizient. Dieser wird aus der EM 2012, der WM 2014, der EM-Quali und der EM-Endrunde gebildet. Die Berechnung selbst führt die UEFA auf Basis dokumentierter Werte durch. Die kam zu folgendem Ergebnis:


Mannschaft

UEFA-Koeffizient

Topf

Frankreich

46,416

Position 1, Gruppe A, Gastgeber

Spanien

37,962

Topf 1, Titelverteidiger

Deutschland

40,236

Topf 1

England

35,963

Topf 1

Portugal

35,138

Topf 1

Belgien

34,442

Topf 1

Italien

34,345

Topf 2

Russland

31,345

Topf 2

Schweiz

31,254

Topf 2

Österreich

30,932

Topf 2

Kroatien

30,642

Topf 2

Ukraine

30,313

Topf 2

Tschechische Republik

29,403

Topf 3

Schweden

29,028

Topf 3

Polen

28,306

Topf 3

Rumänien

28,038

Topf 3

Slowakei

27,171

Topf 3

Ungarn

27,142

Topf 3

Türkei

27,033

Topf 4

Republik Irland

26,902

Topf 4

Island

25,388

Topf 4

Wales

24,531

Topf 4

Albanien

23,216

Topf 4

Nordirland

22,61

Topf 4

Neu bei der diesjährigen EM ist, dass erstmals 24 statt 16 Mannschaften starten. Unterteilt sind diese in die Gruppen A bis F, also sechs Untergruppen. Der Effekt? Fußball-Fans können öfter mitfiebern, denn statt 32 Spielen werden 51 ausgetragen. Gespielt wird jeweils nur um die ersten beiden Plätze.

Wer spielt gegen wen? Das Ergebnis der Auslosung

Nach der Auslosung am 12. Dezember können sich die Fußballfans diesen Zeitplan der Vorrunde an die Pinnwand hängen (Quelle: ZDF) und sich mit den Fußballsprüchen der Spieler auf die heiße Zeit einstellen:


Gruppe

Team 1

Team 2

Vorrunde/Zeit

Vorrunde/Ort

A

Frankreich

Rumänien

10. Juni

Saint-Denis

A

Albanien

Schweiz

11. Juni

Lens

A

Rumänien

Schweiz

15. Juni

Paris

A

Frankreich

Albanien

15. Juni

Marseille

A

Schweiz

Frankreich

19. Juni

Lille

A

Rumänien

Albanien

19. Juni

Lyon

B

Wales

Slowakei

11. Juni

Bordeaux

B

England

Russland

11. Juni

Marseille

B

Russland

Slowakei

15. Juni

Lille

B

England

Wales

16. Juni

Lens

B

Slowakei

England

20. Juni

Saint-Étienne

B

Russland

Wales

20. Juni

Toulouse

C

Polen

Nordirland

12. Juni

Nizza

C

Deutschland

Ukraine

12. Juni

Lille

C

Ukraine

Nordirland

16. Juni

Lyon

C

Deutschland

Polen

16. Juni

Saint-Denis

C

Nordirland

Deutschland

21. Juni

Paris

C

Ukraine

Polen

21. Juni

Marseille

D

Türkei

Kroatien

12. Juni

Paris

D

Spanien

Tschechien

13. Juni

Toulouse

D

Tschechien

Kroatien

17. Juni

Saint-Étienne

D

Spanien

Türkei

17. Juni

Nizza

D

Kroatien

Spanien

21. Juni

Bordeaux

D

Tschechien

Türkei

21. Juni

Lens

E

Irland

Schweden

13. Juni

Saint-Denis

E

Belgien

Italien

13. Juni

Lyon

E

Italien

Schweden

17. Juni

Toulouse

E

Belgien

Irland

18. Juni

Bordeaux

E

Schweden

Belgien

22. Juni

Nizza

E

Italien

Irland

22. Juni

Lille

F

Österreich

Ungarn

14. Juni

Bordeaux

F

Portugal

Island

14. Juni

Saint-Étienne

F

Island

Ungarn

18. Juni

Marseille

F

Portugal

Österreich

18. Juni

Paris

F

Ungarn

Portugal

22. Juni

Lyon

F

Island

Österreich

22. Juni

Saint-Denis

Die Spiele im Achtelfinale finden am 25., 26. und 27. Juni statt. Das Viertelfinale wird am 30. Juni sowie am 1., 2. und 3. Juli ausgetragen. Die, die sich bis ins Halbfinale gekämpft haben, treten am 6. und 7. Juli gegeneinander an und das Finale wird am 10. Juli in Saint-Denis ausgetragen.




Abbildung 2: Prognose laut Buchmacher

In insgesamt zehn verschiedene Stadien werden die 24 Mannschaften spielen. Das „Stade de France“ in Saint-Denis ist das größte mit 80.000 Plätzen. Marseille folgt mit 67.000 Plätzen vor Lyon (59.000), Lille (50.000), Paris (45.000), Bordeaux (42.000), Saint-Étienne (42.000), Lens (35.000), Nizza (35.000) und Toulouse (33.000).

Favoritenrollen in der EM 2016

Die großen Favoriten der EM 2016 heißen (nicht nur mit Blick auf den UEFA-Koeffizienten) Frankreich und Deutschland und dafür gibt es einfache Gründe. Frankreich spielt die EM 2016 mit Heimvorteil, profitiert allerdings nicht etwa davon, als Gastgeber ohne Qualifikation dabei zu sein, sondern leidet unter dem Mangel an Testspielen. Erinnern sich die Franzosen an die siegreichen EM-Jahre 1984 und 2000, könnten sie auch 2016 siegen. Die deutsche Mannschaft gilt per se als Favorit und das nicht nur weil sie das erfolgreichste Team ist, das bei der EM 2016 startet, sondern auch weil der Weltmeister-Titel sie ziemlich in Zugzwang bringt. Da wiegt der Verlust von Miroslav Klose und Philipp Lahm schwer.

Die Favoriten der 2. Reihe sind Italien, Spanien, England, Portugal und Belgien. Bereits in den Qualifikationsrunden zeigt sich Italien kämpferisch und scheint das vorzeitige Ausscheiden bei der WM 2014 überwunden zu haben. Mit Portugal, England und Belgien rangieren die glücklosen Helden auf den Favoritenplätzen, denn noch haben sie keine EM gewonnen, aber ins Halbfinale konnten sie sich bereits kämpfen.

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