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Mietpreise: Ostdeutsche Unistädte immer beliebter

Wo ist Wohnraum für Studenten noch bezahlbar?

Mieten in Rekordhöhe lassen viele Studenten einen Bogen um Großstädte machen. Günstige ostdeutsche Städte freuen sich über rege Zuwachsraten.

Man hat es dieser Tage nicht leicht als Student, sich für einen Studienort zu entscheiden. Denn viele Großstädte sind wegen der steigenden Mietpreise für Studenten zu beinahe unerschwinglichen Pflastern geworden. Sogar die Hauptstadt Berlin, die unter dem Wahlspruch „arm aber sexy“ seit jahrzehntelang für billigen Wohnraum stand, hat einen enormen Mietpreisanstieg hingelegt – von Städten wie Frankfurt, München und Stuttgart ganz zu schweigen. 2010 lagen hier die Mietpreise pro Quadratmeter in den Studentenwohnheimen noch zwischen 9 und 12,5 Euro – inzwischen sind sie auf 11 bis fast 15 Euro hochgeschossen.

Auch das Leben in Wohngemeinschaften ist nicht mehr günstig. Im Schnitt zahlte man 2015 für ein WG-Zimmer in München 580 Euro, in Frankfurt 505 Euro und in Stuttgart 474 Euro. Neben dem ständigen Zuzug in die Städte steigt auch der Bedarf nach kleinen Wohnungen, die Haushaltsgrößen haben sich in den letzten Jahren deutlich verringert. Traurigerweise hat auch die Mietpreisbremse zu keiner Besserung geführt. Insgesamt sind die Mieten für WG-Zimmer in Deutschland seit 2012 um 20 Prozent gestiegen.

Wahre Schnäppchen finden Studenten noch in Leipzig und Chemnitz, die Zimmer kosten hier nicht mehr als 250 Euro pro Monat. Das lässt sich einfach besser mit dem niedrigen Studentengehalt vereinbaren. Nach Berlin ist Leipzig nun die hippe Stadt, in die es Studenten und Künstler zieht. Die Stadt hat eine angenehme Größe, die Atmosphäre, die viele in Berlin mittlerweile vermissen, und bezahlbare Mieten. Immer mehr westdeutsche Studenten zieht es daher in den Osten, die Zahl der Hochschüler hat sich hier im letzten Jahrzehnt verdreifacht. Auch nach dem Studium können Young Professionals Karriere in den ostdeutschen Städten machen. In Dresden und Leipzig herrscht großer Fachkräftemangel und der Bedarf nach gut ausgebildeten Personen ist hoch. Bewerber können hier mit besonders großzügigen Unternehmen rechnen und haben bei Gehaltsverhandlungen bessere Chancen, als Gleichgesinnte in Städten wie Berlin, Hamburg und Frankfurt.

Mieten sind nicht das einzige Kriterium, wenn es um die Auswahl der Traumhochschule geht. Hat man die Wahl zwischen mehreren Hochschulstandorten, lohnt es sich, Bewertungen von anderen Studenten anzugucken. Beim Faktor Wohnsituation landete die TU Chemnitz auf Platz 3, die FH Zwickau auf dem 6. Platz und Leipzig auf der 7. Position. Auch beim Mensaessen befinden sich mehrere Ostdeutsche Hochschulen in der Top 10. Die besten Partys feiern übrigens die Studenten der HTWK Leipzig – auch das kann ja durchaus ein Faktor sein, den es bei der Städte- und Studienwahl zu bedenken gilt.

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