Foto: Arising Empire/Edel/dpa

Punk statt Poesie

Madsen erfindet sich in Corona-Krise neu
Dienstag, 6. Oktober 2020

Neue Albumidee dank Corona

Im Sommer sollte eigentlich eine neue Madsen-Platte herauskommen und die Tour stattfinden, doch die Pandemie durchkreuzte die Pläne der Indie-Band aus dem Wendland. Zeit für Veränderung! Das dachten sich Lisa Who, die Brüder Sebastian, Sascha und Johannes Madsen und Bassist Niko Maurer woraufhin Sie zu ihren Wurzeln zurückkehrten. Punk!

Auf ihrem aktuellen Album "Na gut dann nicht" brüllen die fünf Musiker gegen alle an, die Hass säen und die Gesellschaft spalten wollen. "Wir waren immer als Band politisch mit unseren Statements gegen Rechts", sagt Sänger Sebastian Madsen. So bringt die Band nun, 15 Jahre nach ihrem Debüt das politischste Album heraus.

Keine Zeit für Liebeslieder

Corona-Leugnern wird auf dem Album ein "Behalte deine Meinung" entgegengeschleudert. In "Protest ist cool" schwingt hingegen Selbstkritik mit. Es geht darum, dass man leider nicht zur Kundgebung von "Fridays for Future" kann, weil man noch den Rasen mähen muss. Ironisch beobachtet die niedersächsische Band eine grassierende Corona-Bequemlichkeit: "Saufen kann ich auch in meinem Zimmer", heißt es im Song "Quarantäne für immer".

"Wir haben es genossen, voll auf die Kacke zu hauen", sagt Sebastian Madsen. Lisa habe mit "Supergau" und "Alte weiße Männer" die "krassesten Brecher" geschrieben. Punk ist für den Frontmann der Indie-Band keine Frage des Alters. "Punk funktioniert in jeder Altersklasse", sagt er. "Klar - wir sind auch kurz davor, alte weiße Männer zu werden", meint er. Aber dabei gehe es ja auch stark um den Charakter und die Haltung. "Ich bin dann vielleicht ein alter weißer Hippie irgendwann mal."

Das Album "Na gut dann nicht" erscheint am 09.10.2020.

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